Dreifach ausgezeichnet

31.10.2024

Dreifach ausgezeichnet

Dreifach ausgezeichnet: "Migration und Weltbürgerrecht" von Karoline Reinhardt erhält den Kant-Nachwuchspreis

„Migration und Weltbürgerrecht“ von Karoline Reinhardt erhält den Kant-Nachwuchspreis

Im Rahmen des 14. internationalen Kant-Kongresses, der vom 8. bis 13. September unter dem Titel „Kants Projekt der Aufklärung“ in Bonn stattfand, wurde Prof. Dr. Karoline Reinhardt für ihre Forschung zu Migration und Weltbürgerrecht mit dem Kant-Nachwuchspreis geehrt. Ihr Werk, Migration und Weltbürgerrecht. Zur Aktualität eines Theoriestücks der politischen Philosophie Kants, stellt sich als herausragender Beitrag zur politischen Philosophie Kants dar und knüpft an die Aktualität der Migrationsdebatte an. Neben dem Kant-Nachwuchspreis erhielt sie bereits 2018 den Förderpreis der Kant-Stiftung sowie den Walter Witzenmann Preis der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Die produktive Disharmonie Kantscher Ideen

In ihrer Studie betont Reinhardt die „produktive Disharmonie“ zwischen Kants Vorstellung eines Weltbürgerrechts und den aktuell dominanten Positionen in der Migrationsdebatte: dem Kommunitarismus, dem egalitaristischen Kosmopolitismus und dem liberalen Nationalismus. Sie zeigt auf, wie Kant durch seinen Ansatz zum Weltbürgerrecht neue Perspektiven auf brennende Fragen der Gegenwart eröffnet, etwa zur Bedeutung von Asyl, legitimen und illegitimen Abweisungsgründen, Staatenlosigkeit und dem Erwerb der Staatsbürgerschaft.

Die Relevanz Kants für moderne Migrationsfragen

Laut Prof. Dr. Claudio la Rocca, der die Laudatio hielt, ist Reinhardts Arbeit der Beweis, dass Kant auch heute noch ein Schlüsseldenker für die Migrationsfrage ist. La Rocca würdigte ihre Fähigkeit, Kants Ideen als Inspiration für gegenwärtige Antworten auf Herausforderungen durch Migration und Fluchtbewegungen zu nutzen. Besonders spannend sei die Frage nach einer „weltbürgerlichen Gesinnung“ als moralisches Fundament für den Umgang mit Migration – ein Ansatz, der Kants Philosophie auf die heutige globale Gesellschaft überträgt.

In this important book, Reinhardt does not simply provide an overview of the current debate on cosmopolitan right; she also outlines a Kantian theory of migration upon which scholars and policymakers can draw when the time comes – no doubt sooner rather than later – to begin crafting visions for a United Nations declaration of global mobility.

Riccardo Pozzo , Kant-Studien 2/2021, 336

Über die Preisgeber

Die Silvestro-Marcucci-Stiftung und die Kant-Stiftung unterstützen den Kant-Nachwuchspreis, der junge Wissenschaftler:innen wie Prof. Dr. Karoline Reinhardt fördert.