An den Grenzen des Menschlichen

Pflege, Assistenzsysteme und die Frage nach dem Menschen

In mehrfacher Hinsicht führen aktuelle Entwicklungen in der Pflege von Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, an die Grenzen des Menschlichen: Pflegebedürftige Menschen erfahren nicht selten in ihrer Angewiesenheit auf andere Menschen unbedachte Grenzverletzungen. Pflegende geraten in ihrer Arbeit oft genug selbst an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Schließlich verschiebt der Einsatz von Assistenzsystemen in der Pflege die Grenzen zwischen Pflegeleistungen menschlicher und nichtmenschlicher Urheberschaft. In all diesen Fällen gilt es, auch den Begriff der Grenze selbst aus den unterschiedlichen Perspektiven zu reflektieren und von dort einen womöglich veränderten Blick auf den Menschen zu gewinnen.

Auftakt-Tagung der Buchreihe AnthropoLog. Reflexionen des Menschlichen

In der explorativen Tagung sollen praxistheoretische Zugänge aus den Fachperspektiven der Pflegewissenschaften, der Medizin, der Philosophie und der Theologie miteinander ins Gespräch gebracht werden. Die Hoffnung dabei ist, die benannten Grenzen zugleich als Ermöglichung der Rede vom Menschen verstehen zu können. Gelingt dies, so wird dieses Bemühen um Verständigung auch die jeweiligen Disziplingrenzen überschreiten.

• Wann: 5. und 6. November 2024
• Wo: Evangelische Hochschule Nürnberg, Am Plärrer 15 (2. Stock)

Die Veranstaltung setzt einen programmatischen Auftakt für die Buchreihe AnthropoLog, die bei uns im Verlag Karl Alber starten wird und angesichts neuartiger Herausforderungen auf das reflektiert, was als das Menschliche gilt. Dem Vorhaben liegt die Überzeugung zugrunde, dass die jahrhundertealte philosophische und theologische Frage nach dem Menschen ihre Konturierung da gewinnt, wo sie in den spezifischen Perspektivierungen anderer Wissenschaftsdisziplinen ihre Brechung erfährt – sei es in der Medizin, der Psychologie, den Kognitionswissenschaften, den Gender- und Postcolonial Studies, den Science and Technology Studies oder der Ästhetik. Leitend ist der Gedanke, dass die neuen Entwicklungen in diesen Disziplinen darin so bereichernd sind, dass sie den Blick immer wieder auf die Frage lenken, wie Menschen sich stets neu zu verstehen versuchen.

Die Buchreihe AnthropoLog. Reflexionen des Menschlichen wird herausgegeben von Janina Loh, Arne Manzeschke und Thomas Wabel.